Die Aufgabe des DRK-Suchdienstes ist nicht nur von historischer, sondern auch nach wie von aktueller gesellschaftlicher Relevanz. Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, sagt dazu: „Mit der ‘Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg’ blicken wir auf eine Aufgabe, die eng mit der Geschichte des DRK selbst verknüpft ist. Damals wie heute leistet der DRK-Suchdienst mit der Aufarbeitung der Folgen des Krieges einen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Beitrag.”
Interesse am Schicksal der Eltern und Großeltern
Allein rund 7.000 Anfragen zur Schicksalsklärung von Vermissten im Kontext Zweiter Weltkrieg hat der DRK-Suchdienst bundesweit im Jahr 2024 erhalten. Der Großteil der Anfragen wird dabei weiterhin von der Erlebnisgeneration gestellt (Eltern, Ehegatten, Verlobte, Geschwister, Kinder, Neffen, Nichten). Aber auch in der Enkelgeneration besteht zunehmendes Interesse, die eigenen Eltern und Großeltern bei ihrem Bedürfnis nach Schicksalsklärung zu unterstützen. Aufgrund der umfangreichen Bestände mit Angaben zu über 20 Millionen Suchenden und Gesuchten kann der DRK-Suchdienst Angehörigen wertvolle Informationen über den Verbleib und die Schicksale ihrer Kriegsvermissten geben. In 43 Prozent der Fälle können die Informationen zur Schicksalsklärung von Kriegsvermissten beitragen. „Nicht selten finden sich in Nachlässen Unterlagen über die vergebliche Suche nach vermissten Angehörigen. Oftmals lohnt es sich, wenn Familien erneut eine Anfrage an den DRK-Suchdienst stellen, denn seit den 1990er Jahren kann dieser auf viele neue Informationen zu Kriegsgefangenen und Zivilinternierten aus den ehemals sowjetischen Archiven zurückgreifen”, so die DRK-Präsidentin weiter.
“Wir stehen nach wie vor bereit”
Seit 1953 wird der DRK-Suchdienst vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) institutionell gefördert. Zum Weltrotkreuztag, der ebenfalls am 8. Mai begangen wird, ruft das DRK betroffene Angehörige dazu auf, ihre Anfragen zur Schicksalsklärung von Kriegsvermissten an den DRK-Suchdienst zu richten: „Wir sind dankbar, dass man uns schon seit über 70 Jahren bei der Wahrnehmung dieser humanitären Kernaufgabe unterstützt. Wir stehen nach wie vor jederzeit bereit, die Schicksale von Angehörigen aufzuklären“, sagt Gerda Hasselfeldt.
Beratung gibt es auch beim DRK Stuttgart - nähere Infos finden Sie hier.
Weitere Informationen zum Thema
Eine Online-Suche ist über die DRK-Suchdienst-Website möglich - hier klicken.
Das Projekt Zeitzeugengespräche dokumentiert die Aufgabe Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg und den wichtigen Beitrag des DRK-Suchdienstes für die deutsche Gesellschaft der Nachkriegszeit - hier weiter.
DRK-Infobroschüre “Suchen. Verbinden. Vereinen. Suchdienst – Im humanitären Mandat des Roten Kreuzes”