“Ihr seid super”
"Ihr seid super", lobte Stadtrat Klaus Nopper (CDU) die DRK-Arbeit in Stuttgart, machte in seinem Grußwort aber zugleich auf die schwierige Haushaltslage der Stadt aufmerksam. Oberin Anne-Kathrin Gerhardts von der Württembergischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz e.V. dankte den Versammelten für "ihre Professionalität, ihren Idealismus und auch dafür, in schwierigen Zeiten Haltung zu zeigen". Und Dr. Georg Belge, Chef der Stuttgarter Feuerwehr, verdeutlichte: "Die Blaulichtfamilie braucht sich gegenseitig." Dass die Werte der Rotkreuzgemeinschaft wie Menschlichkeit und Neutralität seit über 160 Jahren wegweisend sind, machte Dr. Volkmar Schön, Vizepräsident des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin, in seinem Ausflug in die DRK-Geschichte deutlich.
Rücklagen müssen gebildet werden
Zurück ins Jetzt ging es mit dem Tätigkeitsbericht des DRK-Präsidenten Dr. Martin Schairer. "Wir können uns nicht zurücklehnen," so seine nüchterne Feststellung. Für das DRK Stuttgart gibt es nach wie vor viel zu tun: Rücklagen müssen gebildet, Strukturen weiter bearbeitet werden. Zentral sind aber auch Weichenstellungen an anderer Stelle – zum Beispiel im Bereich des Bevölkerungsschutzes, der angesichts zunehmender Krisen wie Ukraine-Krieg und Wetterextremereignisse immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Hoffen auf die Helfergleichstellung
Einen sechsstelligen Betrag muss der Kreisverband für den Bevölkerungsschutz selbst aufbringen. Das DRK Stuttgart trägt aktuell vier Einsatzeinheiten im Bevölkerungsschutz mit 224 ehrenamtlichen Einsatzkräften. Sie sind dezentral den Bereitschaften in den Stuttgarter Stadtteilen zugehörig. Gleichzeitig gibt es für die DRK-Einsatzkräfte keine Gleichstellung mit Einsatzkräften von Feuerwehr und THW im Katastrophenschutz in puncto gesetzlichem Anspruch auf Freistellung von der Arbeit und Lohnfortzahlung bei Einsätzen. "Ich hoffe sehr, dass die Helfergleichstellung kommt und dass wir in die Nähe der Kostendeckung bei den Katastrophenschutzkosten gelangen. Sonst werden wir unseren Beitrag nicht weiter leisten können," so Dr. Schairer.
Vorfinanzierung erwartet
Ernüchternd sind auch Nachrichten im Zusammenhang mit dem Bau der neuen, dringend benötigten Rettungswache 3 in Stuttgarts größtem Stadtteil Bad Cannstatt. Einerseits kommen die Arbeiten gut voran, liegt der Bau im Zeitplan. Andererseits droht die fürs Frühjahr 2026 anvisierte Inbetriebnahme zu scheitern. "Das Land ist nicht bereit, den restlich ausstehenden Zuschuss von ca. 500 000 Euro zu bezahlen," so der DRK-Präsident. "Es erwartet von uns eine Vorfinanzierung. So sind wir nur mit Schulden und Spenden in der Lage, die Kosten vorzustrecken für eine öffentliche Aufgabe."
Gefeierte Geehrte
Äußerst erfreulich und von den Versammelten auch mit stehenden Ovationen gefeiert waren die Ehrungen extrem verdienter ehrenamtlicher Mitglieder: für Petra Hofmann-Göpfert (Jugendrotkreuz), Joshua Donalies (Bereitschaftsleiter Degerloch) und Roman Hasert (Bereitschaft Stuttgart-Ost) gab es jeweils die Verdienstmedaille und Bandschnalle Silber. Eine Ehrenmünze erhielt Laura von Baumbach von der Bereitschaft Stammheim.
Neu im Präsidium
Neu ins Präsidium gewählt wurden am Montagabend Ulrike Zeitler als stellvertretende Justiziarin, Matthias Börner als Vertreter der Bergwacht und Jochen Reiter (ebenfalls Bergwacht) als sein Stellvertreter.
Großer Dank des Präsidenten
"Ich danke allen Ehrenamtlichen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, jeder und jede an ihrem Platz, für ihre Arbeit im Dienst der Menschen und für unseren Kreisverband," so DRK-Präsident Dr. Schairer im Bürgerhaus. Diese Arbeit mache das Rote Kreuz in Stuttgart zu der bedeutenden Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation mit nach wie vor überzeugenden Grundsätzen: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität.













