· Aktuelle Meldungen

Ausschreitungen am Wochenende: vermehrt Gewalt gegenüber Einsatzkräften des Rettungsdienstes

In der Nacht zum 21. Juni 2020, der sogenannten „Krawallnacht“, kam es in der Innenstadt zu massiven Ausschreitungen und Behinderungen gegenüber dem Rettungsdienst. Ein Jahr danach kann der Rettungsdienst des DRK Stuttgart von keinerlei Verbesserung im Umgang mit den Einsatzkräften berichten. Vielmehr kam es am Wochenende wieder vermehrt zu Ausschreitungen und Sachbeschädigung.

„Es ist alarmierend, dass unsere Rettungskräfte nach Einsätzen immer häufiger von Gewalt und Sachbeschädigung berichten müssen. Vergangenen Samstag kam es mal wieder vermehrt zu Ausschreitungen“, berichtet Ralph Schuster, Leiter Geschäftsbereich Rettungsdienst. Die Integrierte Leitstelle Stuttgart sowie der Rettungsdienst vor Ort, mussten am vergangenen Samstag ein vermehrt hohes Konfliktpotential in Stuttgart feststellen. Neben einem erhöhten Einsatzaufkommen wurde auch von vermehrt aggressivem Verhalten berichtet. Im Detail wurden Einsatzkräfte im Stuttgarter Osten mit einer Bierflasche bedroht, sodass sich die Besatzung in den Rettungswagen zurückziehen musste. Dieser wurde anschließend bespuckt und es wurde versucht gewaltsam in den Rettungswagen einzudringen. Nach mehreren Einsätzen am Max-Eyth-See, musste eine Rettungswagenbesatzung eine Sachbeschädigung melden. Ein Rettungswagen wies Trittspuren und Beklebungen auf.  Am Eckensee in der Stuttgarter Innenstadt erlitt eine Notfallsanitäterin während eines Einsatzes mehrere Schläge ins Gesicht. Zudem wurde der Besatzung gedroht „sie abzustechen“. Die Einsatzkräfte zogen sich auch hier zum Schutz ins Fahrzeug zurück. Zudem wurde ein Fahrzeug des Kassenärztlichen Notfalldienstes durch Fußtritte beschädigt. Um die rettungsdienstlichen Einsätze in der Innenstadt und an weiteren Brennpunkten sicherzustellen, wurde entschieden, die Rettungskräfte bei weiteren Einsätzen von der Polizei begleiten zu lassen.  „Diese Vorkommnisse machen einen fassungslos. Unsere Rettungskräfte sind immer wieder Respektlosigkeit und verbalen Aggressionen ausgesetzt. Leider lässt sich auch zunehmend eine Häufung von körperlichen Angriffen feststellen. Dass sich diese Angriffe genau ein Jahr nach der „Krawallnacht“ häufen, ist bezeichnend. Es ist unfassbar, dass Rettungskräfte derartig angegangen werden. Selbstverständlich wurden alle Vorkommnisse der Polizei gemeldet. Der Rettungsdienst kann nur tätig werden, wenn Sicherheit und Schutz gewährleistet sind. Die negative Entwicklung der letzten Jahre hat dazu geführt, dass die Einsatztaktik und die Sicherheitsvorkehrungen bereits mehrfach angepasst werden mussten. Es kann nicht sein, dass wir in Zukunft unsere Einsätze nur noch unter Polizeischutz bestreiten können. Wir hoffen, dass die Maßnahmen der Stadt Stuttgart, die nach der Krawallnacht auf den Weg gebracht wurden, nach und nach für einen besseren Schutz sorgen. Außerdem möchten wir nochmals an den normalen Menschenverstand appellieren und rufen zu Respekt gegenüber Helfenden auf!“, so Schuster weiter.