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Ausstellung "Der Mensch dahinter": Respekt für Einsatzkräfte

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl im Gespräch mit DRK-Notfallsanitäter Christoph Hommel
Von li.: DRK-Rettungsdienstleiter Ralph Schuster, DRK-Kreisgeschäftsführerin Petra Winter und die Notfallsanitäter Christoph Hommel und Michael Paul
Rund 40 Porträts von Einsatzkräften aus den verschiedensten Bereichen geben interessante Einblicke
Gruppenbild einiger Porträtierter mit Initiatorin Andrea Wommeldorf (ganz links) im Stuttgarter Rathaus.

Eine sehenswerte Ausstellung wird noch bis zum 10. Mai im Stuttgarter Rathaus gezeigt: "Der Mensch dahinter" wirbt mit großen Porträtfotos und persönlichen Geschichten von Beschäftigten des Rettungsdienstes, der Polizei, der Feuerwehr, der Ordnungsämter und des öffentliche Nahverkehrs für mehr Respekt, Toleranz und Rücksichtnahme gegenüber diesen Einsatzkräften. Christoph Hommel, DRK-Notfallsanitäter, ist einer der rund 40 Porträtierten. Er gibt Einblicke, was er für Übergiffe und Anfeindungen bei Rettungseinsätzen erleben musste.

Christoph Hommel ist mit Leidenschaft bei der Sache. „Schöne Erlebnisse gibt es viele“, sagt er. Aber es gab eben auch den Rettungseinsatz, bei dem er und sein Kollege völlig unvermittelt angegriffen und schwer verletzt wurden. Generell hat Respektlosigkeit gegenüber Rettungskräften zugenommen. "Früher hat niemand ungefragt die Tür eines Rettungswagens aufgemacht. Heute kommt das häufig vor, wenn zum Beispiel jemand mit dem Auto nicht durchkommt. Wir mussten sogar Schilder anbringen mit der Aufschrift: STOP – nur nach Aufforderung öffnen“, erzählt Hommel. Seine Erlebnisse und die aller anderen Porträtierten haben engagierte Privatleute aufgezeichnet: Andrea Wommelsdorf und Burkhard Knöpker, die mit zwei weiteren Mitstreitern die Initiative Respekt und Toleranz gegründet haben.  

Stuttgarter Krawallnacht als Auslöser

Es sind die erschütternden Bilder der Stuttgarter Krawallnacht im Juni 2020, die Andrea Wommelsdorf aus Münster in Nordrhein-Westfalen und ihre Mitstreiter aktiv werden lassen. Sie wollen mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement, mit ihren Wanderausstellungen quer durch die Republik den Menschen, die da in Ausübung ihres Berufs angepöbelt und angegriffen werden, ein Gesicht und eine Stimme geben. "Wir wollen ihnen Respekt zollen", sagt Andrea Wommelsorf bei der Vernissage am Mittwochabend im Rathaus Stuttgart. Respekt und Toleranz, das betonen auch Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper und Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl, gehören schließlich zu den Grundfesten einer demokratischen Gesellschaft.

Viel Prominenz bei der Ausstellungseröffnung

Viel Prominente aus Politik, Justiz und Polizei sind zur Ausstellungseröffnung gekommen. Sie alle würdigen mit ihrem Kommen die unermüdliche und oft lebensrettende Arbeit der Einsatzkräfte. Christoph Hommel und alle Porträtierten werden einzeln mit Blume und Handschlag von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl und Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper auf der Bühne im Stuttgarter Rathaus gewürdigt. Die Schau "Der Mensch dahinter" erzählt aus ihren jeweiligen Perspektiven eindrücklich und auch erschütternd von ihren Einsätzen in Zeiten zunehmender Aggression. Hervorragend ergänzt wird die Ausstellung durch die ebenfalls zu sehenden Plakate der Stuttgarter Aktion „Fall mir nicht in den Rücken“, einer gemeinsamen Kampagne der Stuttgarter Straßenbahnen AG, der Stadt, des Polizeipräsidiums Stuttgart, der Feuerwehr und des DRK Kreisverbands. Während bei letzterem dem Motto gemäß der Rücken der Einsatzkräfte zu sehen ist, werden bei "Der Mensch dahinter" die Einsatzkräfte aus der Anonymität gerückt, sie sehen den Betrachter direkt an, erwecken Sympathie und Interesse.

Ausstellungszeiten

Zu sehen ist die Wanderausstellung im Foyer des 3. OG bis zum 10. Mai während der Öffnungszeiten des Rathauses, Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr.