
Sonnenschein, Waldidylle, Vogelgezwitscher rund um den Stuttgarter Fernsehturm - dann fallen Schüsse. Der Beifahrer im VW-Bus, in den gerade ein Presseteam eingestiegen ist, wird schwer verletzt, blutet stark. Zum Glück nur eine Übung im Rahmen des Erste-Hilfekurses “Extrem”, der Pressevertreter für Einsätze in Katastrophen- und Kriegsgebieten vorbereitet. Aber dank der Arbeiten des Teams Notfalldarstellung unheimlich realitätsnah. Das Blut spritzt nicht zu knapp.
Aufwendige Vorbereitung
"Der saftet gleich richtig", hat Lisa vom Team der Notfalldarstellung bei den Vorbereitungen nüchtern festgestellt, als ihr Teamkollege aufwendig mit zahlreichen Schläuchen und Kunstblutbeuteln für seinen Mimeneinsatz präpariert wird. Rund eine Stunde, bevor der eigentliche Kurs startet, legt das Notfalldarstellungsteam los: schleppt die nötigen Materialkisten an, bespricht die darzustellenden Szenarien, schminkt die Mimen.
Rotkreuzgemeinschaft im wahrsten Sinne
Zehn Ehrenamtliche sind an diesem Samstag mit Begeisterung bei der Sache - aus der Stuttgarter Rotkreuzgemeinschaft, aber auch vom DRK Weinstadt und vom Zollernalbkreis. "Man hilft sich gegenseitig", sagt Angela Zuckschwerdt. Sie ist Ausbilderin für Notfalldarstellung und auch in der entsprechenden Kompetenzgruppe des DRK-Landesverbands. Gute Notfalldarstellung will gelernt sein: das Grundmodul umfasst ein Wochenende. Aufbaulehrgänge gibt es zu zahlreichen Aspekten wie Darstellen, Schminken, Planen von Übungen etc.
Viel Nachfrage nach Notfalldarstellern
Rund drei Liter Kunstblut fließen an diesem Samstag, zwei Töpfe Fettfarbe, Puder und Wachs wurden verbraucht. Und am Sonntag geht's gleich weiter für Angela Zuckschwerdt und ihr Team. Bei einer Übung der Freiwilligen Feuerwehr werden sie Brandwunden schminken und Verletzte mimen. Das Team ist gefragt. "Wir können gar nicht alle Anfragen bedienen", sagt Angela Zuckschwerdt. Allein 1300 Einsatzstunden kamen vergangenes Jahr für sie und ihr Team zusammen. Wieviel (Kunst-)Blut und Schweiß hinter ihrem ehrenamtlichen Engagement steckt, merkt man ihnen nicht an. Sie sind mit Leidenschaft dabei - eben eine tolle Truppe!